"Zwei lächerlich vornehme Damen" - das Stück

Der brave Bürger Gorgibus hat Kummer mit seiner aufsässigen Tochter und seiner Nichte: dem Landleben entronnen, wollen Madelon und Cathos in der Weltstadt Paris Anschluss an die besseren Kreise bekommen und lehnen die vom biederen Vater vorgeschlagenen Ehemänner glattweg ab. Aber diese rächen sich...
Und am Ende stehen die lächerlich vornehmen Damen da wie der Kaiser in Andersens Märchen.

Die Personen wirken trotz ihrer satirischen Überzeichnung lebensecht, und Molière hatte hier wie auch in anderen Stücken (z.B. "Der Bürger als Edelmann") einen scharfen Blick für Anpassung an unsinnige Konventionen, Heuchelei und Naivität. Er verspottet die krampfhaften Versuche von Cathos und Madelon, in Literatur und Versen, Romanen und Fantasien aufzugehen und verschont dabei niemanden. Dass dies alles ein wahres Feuerwerk von Witz, Humor, Ironie und Satire ist, das bestechend gut in Szene gesetzt ist, versteht sich von selbst

Ein kleines Stück, das aber nichtsdestotrotz ein Meisterwerk Molières ist und dessen Botschaft auch für uns, die wir von "life-style" und "dernier cri" gequält werden, ab und an ganz tröstlich sein kann.

Die Zeiten ändern sich, aber die Menschen und ihre Torheiten nicht...